Eine Landmarke in der mecklenburgischen Schweiz

Wer je über den Kummerower See geschippert ist, kennt seine aparte Erscheinung: Das Schloss Kummerow. Seit kurzem fährt die Forelle, die Kummerower Fähre über den See und hält kurz vor dem sanierten Kummerower Schloss mit seiner imposanten Fotografieausstellung.

Ende 2011, Anfang 2012 hat der kürzlich verstorbene Kunstsammler Torsten Kunert das ehemalige Wohnhaus also das Haupthaus des Schlosses ersteigert. 2012 fingen die ersten Sanierungsmaßnahmen an, um das kurz vor dem Zusammenbruch stehende Schloss als Landmarke zu retten. Seither kümmern sich die Direktorin Aileen Kunert und die ortskundige Schlossmanagerin Juliane Henke um das Schloss und seine Besucher.

Der Erhalt des Schlosses ist ein Zeichen für die Region, ein Zeichen ihrer Geschichte, ein Zeichen ihrer Umbrüche, schildert uns Juliane. Deshalb korrespondieren auch die Ausstellungen mit der Geschichte des barocken Schlosses. Die Sammlung wird nicht in den üblich hergerichteten weißen Räumen präsentiert, sondern steht im Dialog mit den absichtlich erhaltenen Spuren der Vergangenheit des Hauses und seiner Geschichte.

Während unseres Rundgangs durch das Haus, sehen wir den Ausstellungsraum im Erdgeschoss. Um die Vergangenheit zu erhalten, wurde im Schloss ein besonderes Sanierungskonzept umgesetzt. Es macht nicht zuletzt auch aus ökologischen Gesichtspunkten Sinn. Anders als andere Herrenhäuser und Schlösser aus der Umgebung wurde das Schloss nicht in seinem ursprünglichen, oft barocken Zustand wiederhergestellt. Vielmehr wurde darauf geachtet, dass die Zeichen der unterschiedlichen Nutzungskonzepte erhalten bleiben. So sind beispielsweise Relikte aus dem Barock genauso erhalten, wie die Zeichnungen aus der DDR Zeit als das Schloss als Gemeindezentrum genutzt wurde. Institutionen und Handwerksbetriebe mussten erst überzeugt werden, diese Zeichen zu erhalten. Dabei wurden nicht nur antike Baustoffe genutzt, sondern auch Lehm und Kalkputz verwandt. Alte Wandfarben, wie Lehm- und Kaseinfarben schmücken die Wände. Im Innenraum wurde der Hölzer Bestand ökologisch imprägniert.  

Außerhalb des Schlosses wurde vor ein paar Jahren eine riesige Blumenwiese angelegt, die seitdem die Besucher anzieht. Wenn Sie von der Mohn- und Kornblumenwiese genauso begeistert sind wie wir, empfiehlt ihnen Juliane Henke gerne bei einem Besuch die passende Mischung für ihre Wiese. Und dann heißt es, den Rasenmäher stehen lassen!

Auch in ihrem privaten Haus, einer Arbeiter-Kate haben Juliane Henke und ihr Mann Tom einen großen Bauerngarten angelegt und kultivieren dort alte Obst- und Gemüsesorten.